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Auszug:

(...) Revolution ist die Bewegung zwischen zwei Zuständlichkeiten. Hierbei stelle man sich nicht das Bild einer sich langen drehenden Rolle vor, sondern eines ausbrechenden Vulkans, einer explodierenden Bombe oder auch einer sich entkleidenden Nonne.

Alle Revolution ist aktiv, singulär, plötzlich und ihre Ursachen entwurzelnd. Revolution entsteht, wenn ein Zustand unhaltbar geworden ist, mag dieser Zustand in den plitischen und sozialen Verhältnissen eines Landes, in einer geistigen oder religiösen Kultur oder in den Eigenschaften eines Individuums stabilisiert sein. Die treibenden Kräfte der Revolution sind Überdruß und Sehnsucht, ihr Ausdruck ist Zerstörung und Aufrichtung. Zerstürung und Aufrichtung sind in der Revolution identisch. Alle zerstörende Lust ist eine schöpferische Lust (Bakunin). Einige Formen der Revolution; Tyrannmord, Absetzung einer Herrschergewalt, Etablierung einer Religion, Zerbrechen alter Tafeln ( in Konvention und Kunst), schaffen eines Kunstwerks; der Geschlechtsakt. Einige Synonyma für Revolution: Gott, Brunst, Rausch, Chaos. Laßt uns chaotisch sein!(...)

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Der Knechtschaft und dem Unrecht: Faust und Fuß;

Der Not: das Auge und die offene Hand;

Der Kameradschaft: Kameradengruß;

Der Freiheit: Herz und Stimme und Verstand!

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Erich Mühsam

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Streidl Verlag Göttingen 2003

ISBN3-88243-886-X

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Erich Mühsam

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